Ideen für eine schönere Innenstadt
Nach unserem Empfinden ähneln sich in ganz Deutschland inzwischen viele (mittlere und große) Städte: Ketten mit ihren Läden sind austauschbar, es gibt nicht viel Neues zu entdecken und der Reiz, in solche Innenstädte zu fahren, nimmt ab - zumal das bereits vielfach diskutierte Thema der Verlagerung auf den online-Handel hinzukommt.
In Mülheim erscheint uns die Situation zwiegespalten: Es gibt durchaus - außerhalb des Forums (was zur Versorung mit "Ketten" absolut ok ist) kleine Fachgeschäfte wie z. B. Hugo Abel Augenoptik, die sich deutlich von den Ketten unterscheiden. Dann gibt es das Medienhaus, was für uns mit dem großen Angebot und auch der Gestaltung ein regelmäßiger Anziehungspunkt ist und natürlich - das ist ja das große Plus unserer Stadt - die wunderbaren Ruhranlange mitten in der Stadt. Auch die Leineweberstraße hat etwas von "Alleecharakter", der Rathausmarkt mit der markanten Bebauung, die schöne Stadthalle und das viele Grün ebenso - alles keine schlechten Voraussetzungen für eine lebendigere und "schönere" Stadt.
Was uns auch auffällt: es werden immer mehr billige Shops (z. B. Backwerk etc. oder auch 1 Euro-Läden) eröffnet, wo sich dann die wohl überwiegend in der Stadt und in Eppinghofen wohnende Bevölkerung trifft. Bettelnde oder "Musizierende" nehme auch zu, ebenso wie "mobile Verkaufer" ,so dass die Vorteile des Stadtbesuchs für uns inzwischen in den Hintergrund treten, weil die Atmosphäre für uns nicht mehr stimmig ist und wir das Gefühl haben, uns ständig erwehren zu müssen.
Was wir uns wünschen: einen interessanteren Mix von Läden (warum fahren alle gerne nach Saarn ...) und Gastronomie, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und die Belebung der Stadt durch "gemischteres" Publikum, was durch gehobenere Angebote angezogen wird. Dazu gehört vor allem ordentliche Wohnbebauung und Vermietung (vielleicht auch in Form vom App. für Studierende), das Abschaffen der Schmuddelecken z. B. am Bahnhof, so dass die Stadt einen "Markenkern" bekommt. Dies ist aufgrund der direkten Lage am Wasser durchaus denkbar, denn das ist ein Besonderstelllungsmerkmal.
Die Leineweberstraße ist an sich auch eine schöne Straße - hier könnte man sich, ohne Autoverkehr - schöne Außengastronomie vorstellen. Die Schlossstraße müsste - den Eindruck haben wir bislang nicht - an die Ruhr angebunden werden. Ob hier die neue Bebauung hilfreich oder weniger hilfreich ist, können wir noch nicht richtig abschätzen.
Vielleicht haben Stadtplaner hier Ideen, wie der Brückenschlag in die Stadt gelingen kann.
Alles in allem hat Mülheim auch in der Innenstadt gegenüber anderen Städten besondere Merkmale, die aber leider in der Vergangenheit nicht gesehen oder besonders herausgestellt wurden.
Abschließend, so unser Eindruck, sind wir hier aber auf einem guten Weg: die neue Fahrradtrasse ist prima und auch die Möglichkeiten (für uns jedenfalls aus Menden) mit dem Rad in die Stadt an der Ruhr entlang zu fahren, sind wertvolle Aspekte, die nicht jede Stadt hat. Dies hat es bisher auch verhindert, dass wir umgezogen sind - darüber nachgedacht haben wir allerdings.
Insofern sind wir dankbar, dass mit Ihrer Aktion nun hoffentlich die Abwärtsspirale aufgehalten und MH nicht nur in bestimmten Stadtteilen wie Saarn, Holthausen oder Menden als besonders lebenswert empfunden wird.
Ergänzend hat natürlich auch die Hausbootreise von Tasmina Kallert (WDR "Wunderschön") sehr schön die ganz besonderen Seiten dieser Stadt (und auch der Region) herausgestellt. Wenn MH sich mit diesen tollen Gegebenheiten auch nach außen das Image, das es verdient hat, geben könnte, würden auch noch mehr Menschen z. B. auch dem teuren Düsseldorf überlegen, in unsere Stadt zu ziehen und somit auch die besagten "kleinen" Läden frequentieren.
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